Vereinsgeschichte
Es gibt vielfältige Möglichkeiten die Freizeit zu gestalten. Alleine die Begriffe Sport, Musik und Kunst umfassen ein breites Spektrum der möglichen Tätigkeiten. Zur Begründung und besseren Organisationsmöglichkeit solch nebenberuflicher Interessen werden Vereine gegründet.
So auch im Jahr 1968, als einige Gleichgesinnte sich für den Motorwassersport mit Wasserski begeisterten. Der Rhein vor der Haustüre von Weil am Rhein bot sich natürlich an, um dieses Hobby mit Motorbooten und sonstigen Hilfsmitteln zu betreiben. Voraussetzung war aber ein fester Standort an Land. Dieser wurde dann auch alsbald oberhalb von Rheinkilometer 173,0 gefunden. Es war ein Ufergrundstück mit einer ehemaligen Nato-Blechhütte. Der Besitzer war das Land Baden- Württemberg. Bedingung für die Pacht des Geländes war, dass ein Verein gegründet wird. So kam es 1969 zur Vereinsgründung des Motorboot- und Yachtclub e.V. Weil am Rhein.
Ohne lange zu zögern ging es ans Werk. Es zeigte sich, dass die zunehmenden Mitglieder im Verein nicht nur auf dem Wasser, sondern auch an Land vielfältige Talente besaßen. Mit viel Begeisterung, Zusammenhalt und Fachwissen wurde in kurzer Zeit aus der Wildnis und der Blechhütte ein Domizil, welches in den kommenden Jahren nicht nur Mitglieder anlockte.
Man wollte das Flair und sommerliche Freizeitvergnügen am Rhein auch anderen Menschen nahe bringen und vermitteln. Das über Jahrzehnte bekannte Rheinfest war geboren. Dieses Fest wurde schnell zu einem jährlichen Highlight im Festkalender der Stadt Weil am Rhein. Mit Tanz, Musik und Wasserdarbietungen wurde es nicht nur regional bekannt sondern auch über die Grenzen hinweg. Wer erinnert sich nicht an die „ Pyramide“ oder den Pausenclown mit Dusche auf den Wasserskibrettern.
In den folgenden Jahren richtete sich der Verein immer besser und mit vielen sonstigen Aktivitäten ein. Zukunftsorientiert beschäftigten sich die Mitglieder um 1980 herum mit dem Bau eines Hafens. Dieser sollte die Möglichkeit schaffen, auch für die kleineren Sportboote über den Sommer hin einen geschützten Platz zu bieten. Denn auch damals gab es immer wieder Probleme mit dem bekannten Hochwasser am Rhein.
Dieses bedeutete am Standort des Vereins, dass der Rhein extrem nach unten absank und zu einem reißenden Strom wurde. Nun folgten für den Verein einige Jahre , in denen sich die Mitglieder mit Flächennutzung und Bebauungsplan der Stadt Weil am Rhein , Interessen der Industrieansiedlung im Rheinvorland, Landschaftsschutzbedingungen und auch politischen Interessensfronten beschäftigen mussten. Aber mit Durchhaltevermögen und Geduld gab es dann die ersehnte Baugenehmigung, welche ab dem Jahre 1989 umgesetzt wurde. Mit dem Bau einer Schwimmsteganlage und dem Neubau eines eigenen Clubheims bei Rheinkilometer 173,1 fand nun der Yachtclub seine endgültige Heimat. Die Bauarbeiten beider Objekte wurden, soweit möglich, von den Mitgliedern und dem Club wohlgesinnten Menschen in tausenden von Arbeitsstunden durchgeführt. Bereits im Jahr 1990 konnte die Steganlage eingeweiht werden und das Clubheim im Jahr 1992 ebenso. Nach Fertigstellung der gesamten Anlage konnte man mit Stolz behaupten, dass die Stadt Weil am Rhein auch in Zukunft einen Yachtclub und jetzt mit einem Yachthafen vorzuweisen hatte.
Das Fahrwasser des Vereins wurde nun wieder etwas ruhiger. Zwischendurch mal wieder unterbrochen durch div. Hochwasser, die immer auch Spuren an Steganlage und Booten hinterlassen haben. Aber routiniert konnte die Mannschaft des Clubs diese Schäden immer wieder beseitigen.
Dann kam das Jahrhunderthochwasser 1999. (Die Presse berichtete darüber)
Der Rhein musste damals am 13. Mai so schnell und tief abgelassen werden, dass über die Hälfte der Steganlage und viele Boote durch die reißende Strömung und Einfahrt von Treibholz und Baumstämmen zerstört wurden, ja sogar Schiffe untergegangen sind.
Der Club stand vor einem Trümmerhaufen. Der Schock über das Ausmaß der Zerstörung saß tief. Doch wieder wurden die Ärmel hochgekrempelt und erforderliche Geldmittel durch eine solide Finanzierung beschafft. Mit starkem gemeinschaftlichem Willen wurde die Steganlage neu aufgebaut. Mit dem zusätzlichem Bau der Spundwand hat die Anlage für die Zukunft den nötigen Schutz erhalten, um gegen die jährlich zunehmenden Hochwasser zu bestehen.
Heute kann der Verein auf arbeitsreiche, im Ziel immer zukunftsorientierte und mit vielen schönen Freizeitstunden erfüllte 55 Jahre zurückblicken.
An dieser Stelle möchte sich der Verein bei den vielen Gönnern und Helfern, sowie den regelmäßigen Besuchern unseres Clubhauses und den befreundeten Vereinen für die jahrelange Unterstützung recht herzlich bedanken.
Zum Schluss bleibt noch zu wünschen